
Optisch absolut beeindruckender Sci-Fi-Horror, der mit einer starken Prämisse beginnt und dann in bekannte Fahrwasser abdriftet. Das spannende Finale belohnt das Dranbleiben aber auf jeden Fall.


Chris hat diesen Film leider noch nicht gesehen
Max Meinung zu Alien: Romulus:
Alien Covenant, der letzte große Film des Franchises, hat mich so richtig sauer gemacht. Die Charaktere waren unfassbar blöd, die Prämisse totaler Quatsch, die Effekte lahm und die Kampfszenen unfreiwillig komisch. Mal abgesehen davon musste ich als einziger im Kino bei dem Satz “Just hold the flute, I’ll to the fingering” lachen – wieso auch immer niemand diesen Edelstein der Dialogschreibe außer mir zu schätzen wusste …
Umso größer war meine Angst, dass auch Alien: Romulus komplett ins Klo greifen würde. Mein einziger Lichtblick: Fede Alvarez als Regisseur war mir seit dem Evil Dead-Remake von 2013 ein Begriff. Einen Film, den ich aufgrund seiner kompromisslosen Intensität echt zu schätzen weiß. Doch würde der neue Alien-Film in ähnliche Fußstapfen treten? Nun, nicht ganz. Aber Spaß hatte ich trotzdem mit dem Streifen.
Die Idee, dieses Mal Personen im Teenageralter gegen die intergalaktische Gefahr antreten zu lassen, stieß in der Fangemeinde vor Release des Films nicht unbedingt auf Zustimmung. Auch ich fand die Idee etwas seltsam – aber gleich die ersten paar Minuten von Alien: Romulus belehrten mich eines Besseren: Die Charaktere sind interessant und haben mit ihren eigenen Herausforderungen zu kämpfen, die dazu auch noch plausibel daherkommen: Die Crew an Charakteren lebt auf einem Minenplaneten, auf dem ein Virus grassiert und die Bevölkerung wie die Fliegen sterben lässt. Kein Wunder also, dass die fünf Freunde einen Weg suchen, in ein anderes Sonnensystem zu migrieren und ihrer Lebenssituation zu entkommen. Da erscheint es nicht sonderlich unlogisch, dass diese sich auf eine riskante Mission begeben, als sie davon mitbekommen, dass ein altes Weyland Yutani-Schiff über ihnen schwebt und scheinbar bislang von niemandem entdeckt worden ist …
Es kommt wie es kommen muss: Das Schiff beherbergt diverse Gefahren organischer Natur und die Truppe muss ums Überleben kämpfen – so weit, so traditionell. Hierin liegt meiner Meinung auch die größte Schwäche des Films. So interessant er beginnt, so vorhersehbar geht es nach dem Intro dann auch weiter. Klar, ein paar Wendungen und Überraschungen hat der Film schon noch auf Lager, aber grundsätzlich hätte man sich hier in Sachen Storytelling gerne mehr trauen dürfen.
Was hingegen wirklich wunderbar ist, ist die Optik von Alien: Romulus. Stilistisch hat hier alles Hand und Fuß (bis auf einen sehr prominenten Fail in der Mitte des Films), was ordentlich auf die Atmosphäre einzollt. Licht fällt realistisch durch Fenster, die Außenaufnahmen vom Weltraum sind atemberaubend schön und spektakulär in Szene gesetzt, und das Design der Monster (vor allem gegen Ende des Films hin) lässt einem ordentlich den Atem stocken. Dadurch wurde der Film mit jeder Minute spannender, bis ich zum Finale wirklich komplett gebannt auf die Leinwand starrte. Eine kleine Parallele zum eben bereits angesprochenen Evil Dead von 2013.
Mit dem Gewaltgrad von besagtem Film kann Alien: Romulus natürlich nicht mithalten. Trotzdem kommt der Horror hier nicht zu knapp, besonders im letzten Viertel. Abseits vom Finale fühlt es sich allerdings schon ein bisschen an, als hätte Alvarez hier ein paar Mal die Handbremse angezogen. Auch drängte sich mir der Eindruck auf, dass einige Szenen länger und expliziter geplant waren. Das Potenzial ist nämlich auf jeden Fall zu erkennen.
Ebenfalls ein großer Pluspunkt von Romulus: Der Film schafft es in der Tat, die krude Hintergrundgeschichte der Aliens von Prometheus und Covenant irgendwie in seine Handlung einzubinden und es gelingt sogar ganz gut! Für mich hätte es dieses große Ganze nicht gebraucht, aber ich bin gespannt, wo sich das in Zukunft hin entwickelt.
Alles in Allem hatte ich meinen Spaß mit Alien: Romulus. Der Film ist sicherlich nicht perfekt, mit Aliens und Alien 3 aber definitiv einer der besseren Teile der Reihe. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf Teil 2!
Chris Meinung zu Hundreds of Beavers:
Chris hat diesen Film leider nicht gesehen und daher noch keine Wertung abgegeben